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„Mit der Macht des Geldes konfrontiert“ – Richard Grosse im Interview

Fünf Fragen an Richard Grosse zu seinem neuen Kriminalroman „Tod im Aufbruch“


Herr Grosse, bald erscheint „Tod im Aufbruch“ bei uns im Jaron Verlag. Das Buch ist der vierte Band Ihrer Krimi-Reihe rund um Major bzw. Kommissar Bircher. Können Sie uns Ihren Ermittler kurz vorstellen?

Kriminalhauptkommissar Bircher ermittelt in der Mordkommission des LKA Berlin. Bis 1991 war er als Major im Polizeipräsidium am Alexanderplatz tätig. Ursprünglich Biologielehrer wurde er in der DDR in den 60er Jahren zum Polizisten umgeschult, damals nicht ungewöhnlich. Er ist ein eher unsportlicher, fülliger Typ, kein Draufgänger. Besonnen und genau analysierend, aber auch der Intuition nicht abgeneigt, mit Sinn für Humor.

Ist seit Jahrzehnten glücklich mit Karola, einer Kunsthistorikerin, verheiratet, deren Phantasie so manchen Fall lösen half. Beide lieben klassische Musik, auch gutes Essen mit passendem Wein.


Angefangen haben Sie mit den Krimis im Ost-Berlin des Jahres 1975, dann folgten 1977 und 1980. Mit dem aktuellen Band sind wir Anfang der 90er-Jahre angekommen. Wieso gibt es dieses Mal einen größeren Zeitsprung?

Schwer zu beantworten. Im Unterschied zu meiner früheren Tätigkeit als Wissenschaftler kommen die Ideen jetzt „im Halbschlaf“, jedenfalls meistens überraschend für mich.

Vielleicht wollte ich versuchen, aus Sicht eines ostdeutschen Betriebes, etwas von der „Wendezeit“ einzufangen. Im Roman müssen die Leute Kosmetika entwickeln und verkaufen, wir in meinem genetischen Labor mussten ab 1994 klinische Tests entwickeln und auf den Gesundheitsmarkt bringen …

Vielleicht reizte es mich auch Bircher als Person zu skizzieren, dem die Umbrüche nicht den Charakter brachen, der sich treu blieb.


In „Tod im Aufbruch“ geht es um ein Kosmetikunternehmen, das sich in den frühen 90ern neu erfindet, dabei spielen auch die Prozesse der Treuhand eine Rolle. Wie kamen Sie dazu, über dieses brisante Thema zu schreiben?

Es ist weder ein Buch über die Treuhand noch über die Politik dahinter. Es handelt von Menschen aus Ost und West, die mit der Macht des Geldes konfrontiert werden. Die einen trieb die Gier, die anderen der Druck, ihren Betrieb und ihr Einkommen zu behalten. Die Versuchungen waren (und sind) groß, Gesetze und Regeln zu brechen …


Wie haben Sie recherchiert?

Hoffentlich meinen Ansprüchen entsprechend sorgfältig. Mit Hilfe sachkundig Interessierter, meiner Freunde, eigener Erfahrungen aus 20-jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer, des Internets und, wie immer, meiner Frau.



Wie geht es weiter mit Kommissar Bircher? Dürfen wir uns auf weitere Bände freuen?

Er hat mich wissen lassen, dass er noch paar Jahre ermitteln muss, bis er den Ruhestand antritt. Und in Berlin gäbe es genug zu tun.

Jetzt ist er gerade mit der Aufklärung eines Verbrechens beschäftigt, in dessen Mittelpunkt eine Frau steht, die auf der Suche nach dem Glück ein „Dating Portal“ im Internet nutzt …

Mehr hat mir Bircher nicht verraten, Dienstgeheimnis.


„Walter Ulbrichts letzter Coup“ gibt es ab dem 28. Februar 2023 überall dort, wo es Bücher gibt. Sie können das Buch schon heute bei uns im Webshop oder in der Buchhandlung Ihres Vertrauens vorbestellen.


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